Nach einigen Sitzungen, lange Diskussionen über Vor- und Nachteile sowie diversen Bedenken stand im Oktober der Austragungsort der Prunksitzungen 2023 fest: der Hofgarten Kleinheubach. Die Auf-, Um- und Abbauarbeiten wurden in Gemeinschaftsarbeit mit den Kleinheubacher Hannjörche und den Bräädieler Kerscheknoidel erledigt. Die Beteiligung von Seiten des CCR war groß, vielen Dank an dieser Stelle an alle Helferinnen und Helfer.

Eines vorneweg, die beiden Prunksitzungen im Hofgarten, waren ein voller Erfolg. Das Publilkum war großartig, die Stimmung gigantisch und somit waren auch bereits nach der 1. Sitzung am Freitag alle Bedenken, wie weggehweht. So konnte man am Montag in der Zeitung folgende Headline mit Untertitel lesen: Klammhörnli ziehen alle närrischen Register – Der Rüdenauer Carnevalclub glänzt im Hofgarten Kleinheubach mit spritzigen Tänzen, spitzzüngigen Reden und jungen Talenten.

Pünktlich um 19.31 Uhr startete das Spektakel mit einem speziellen Intro, erstellt von Jannik Straub. Ein Video über die Beliebtheit der Rüdenauer Prunksitzung und die neue Veranstaltungsstätte, die Hofgartenarena in Kleinheubach. Selbst der französische Präsident Emanuel Macron und der Bundeskanzler Olaf Scholz machten Werbung für die CCR-Prunksitzung. In einem Zusammenschnitt von Nachrichtensendungen wurde die Corona-Pandemie thematisiert und es wurde schnell klar, warum es die längere Veranstaltungs-pause gab. Das Publikum war fasziniert und von Anfang an herrschte eine gute Stimmung im Saal.

Im Anschluss zog Präsident Hartmut Lorenz mit seinem Männerelferrat und den Garden in den Saal ein und eröffnete die Prunksitzung mit einer kurzen Ansprache und einem dreifach kräftigen „Klammhörnli Helau“. Auch wurde nach so langer Zeit die Raketen-Stufen geübt. Unser Harti führte wie immer mit Leichtigkeit und Professionalität durchs Programm, sodass alles reibungslos ablief. Die musikalische Umrahmung der Prunksitzung übernahmen wieder Peter Straub und Marius. Die beiden boten beste Unterhaltung mit toller Musik, Schunkelrunden, Witz und Charme.

Als erster Programmpunkt stand die Minigarde auf der Bühne. Unter der Leitung von Ann-Kathrin und Lena-Maria Hauck begeisterten sie mit Ihrem Schautanz zum Motto „Sommer im Paradies“. Die kleinsten Tänzerinnen bewiesen nicht nur ihr Können im Tanzen, sondern auch mit Hula-Hoop-Reifen.
Was echte Männer von Weicheiern unterscheidet, führte Tilo Hartig aus Roßbach vor Augen. Seine Büttenrede trug den Titel: Ich bin ein Mann. Er machte klar: ein echter Mann macht keine Kompromisse und lässt vor allem nie eine Frau sein Auto fahren.
Den ersten Marschtanz des Abends präsentierte die Jugendgarde unter der Leitung von Luisa Steiniger und Nici Sommer-Lala. Mit toller Musik und einer perfekt dargebotenen Choreographie stellten sie ihr Können unter Beweis.
Vom Marschtanz direkt in die Bütt ging es für Leni Zobel und Lara-Maria Naun. Mit Ihrem Slogan: „Kinder auf die Vorstandssitze, dann wird auch die Sitzung spitze!“ sagten sie der aktuellen Vorstandschaft und dem Präsidenten den Kampf an. Aus Sicht der jungen Generation müsste das komplette Konzept der Prunksitzungen hinsichtlich Deko, Tänze, Musik und Publikum dringend überarbeitet werden.
Das Tanzpaar Manuel Pfister und Eva Urgibl boten eine perfekt einstudierte Show mit Dirndl und Lederhosen zu fetziger Musik.
Über das Rüdenauer Ortsgeschehen berichtet das Klammhörnle alias Ulrike Lorenz. Atemlos ist es als in Rüdenau unterwegs, um sich auf Bäumen oder hinter Büschen zu verstecken und so die Missgeschicke oder Schandtaten der Rüdenauer Bürger zu notieren. „Atemlos durch die Nacht. Halt, ich habe Euch noch etwas mitgebracht“, erklang es gleich mehrmals an diesem Abend.
Einen schwungvollen Marsch mit tollen Schritten und Figuren präsentierte die Nachwuchsgarde unter der Leitung von Irene Zieger und Jennifer Zobel.
Auf Wallfahrt gingen im Anschluss die Rüdenauer Jungfrauen (eine Fusion der Meetings und der Stramme Waden), um den perfekten Mann zu finden. In musikalischer Begleitung der Gruppe Taktlos zogen sie in den Saal ein und kündigten in Form von Fürbitten an, was der Mann alles haben muss, was sie ihm abgewöhnen und beibringen würden. Und dass er nicht genommen wird, sollte er kein Geld haben. Ob sie damit wirklich einen Mann finden, sei jedoch dahingestellt. An diesem Wochenende waren sie zumindest erfolglos.
Die Prinzengarde glänzende zum Abschluss der 1. Halbzeit mit ihrem tollen Marschtanz unter der Leitung von Manuel und Ricardo Pfister.

Zur 2. Halbzeit wurde Präsident Hartmut Lorenz von seinem charmanten Damen-Elferrat begleitet. Den ersten Schautanz des Abends tanzte die Jugendgarde zum Thema „Butterfly“. Bei fetziger Musik und mit tollen bunten Flügeln ausgestattet, zeigten die jungen Tänzerinnen ihr Können und begeisterten das Publikum.
Die Lachmuskeln der Zuschauer wurden mit dem nächsten Punkt, der Büttenrede von Christine Lebküchner, ordentlich gefordert. So schilderte Sie humorvoll und mit vollem Körpereinsatz, die Probleme einer Frau mit Mitte 50. Als Überraschungsgast war auch ihr Mann Klaus Lebküchner kurz auf der Bühne zu sehen. Dieser Beitrag war grandios und sorgte für eine ausgelassene Stimmung im Saal.
Das Märchen „Schneewittchen und die sieben Zwerge“ präsentierte die Nachwuchsgarde in ihrem Schautanz. Sie boten eine einfallsreiche Choreographie, gespickt mit toller Musik zum Mitsingen bzw. Mitklatschen. Es war schlicht und einfach eine mitreißende Darbietung.
Unter dem Motto „En Hannjörch und es Klammhörnle“ stiegen erstmalig gemeinsam Ute Hähnle, von den Kleinheubacher Hannjörche, und unser Udo Käsmann in die Bütt. Sie wiesen unter anderem auf die Unterschiede zwischen Kleinheubach und Rüdenau hin. So erschwere schon der neue Kreisverkehr die Zufahrt nach Rüdenau. Weiterhin erörterten sie die zahllosen Auflagen bzw. Vorgaben für die Nutzung der Kleinheubacher Hofgartenarena.
Barbie und Ken war das Thema des Tanzpaars Eva Urgibl und Riccardo Pfister. Ihr Auftritt war gepaart von feurigem Temperament und akrobatischer Höchstleistung.
Rhythmisch ging es weiter im Programm mit der Gruppe „Taktlos“ und dem Thema „Nichts ohne Alkohol“. So zeigten sie ein beeindruckendes „Hütchenspiel“ mit perfekt aufeinander abgestimmten Bewegungen und gaben noch einige Ballermann-Hits wie z.B. „Finger weg von Sachen ohne Alkohol“ jedoch anders interpretiert, zum Besten. Sie ernteten dafür viel Applaus vom Publikum.
Nach Griechenland entführte uns die Prinzengarde als „Griechische Göttinnen“ mit ihrem anmutigen Schautanz.
Letzter Büttenredner des Abends war Andreas Schuldt, der ausführlich sein Leben mit seinen Schwierigkeiten als über 50-Jähriger schilderte.
Den letzten Tanz der Prunksitzung tanzt immer das Männerballett, diesmal mit ihrem Motto „Best of Filmklassiker“. Mit einem Mix aus beliebten Filmen wie z.B. Dirty Dancing, Footloose, Blues Brothers und viele mehr boten sie eine grandiose Show. So tanzte z.B. Johnny alias Toni Steiniger und Baby alias Udo Häufglöckner, den letzten Tanz der Saison bzw. in unserem Fall der Prunksitzung 2023. Notiz am Rande auch die berühmte Hebefigur aus Dirty Dancing hat geklappt ;=) Die Trainerin und der Trainer des Männerballetts sind Magdalena Herkert und Manuel Pfister.

Im Anschluss holte Präsident Hartmut Lorenz nochmal alle Aktiven auf die Bühne zum großen Finale. Es war eine erfolgreiche Premiere im Kleinheubacher Hofgarten.
Auch der eigens für die Prunksitzungen angebotene Busshuttle wurde, zumindest auf dem Nachhauseweg, sehr gut in Anspruch genommen.